40 Jahre Uranerzabbau im Erzgebirge: Sanierung einer Region als Jahrhundertaufgabe
Eindrucksvoller Vortrag von Prof. Dr. Georg Büchel, Friedrich-Schiller-Universität Jena, in der Berliner ScheringStiftung
Am 26. Mai 2016 berichtete der Jenaer Geologe Georg Büchel in der ScheringStiftung Berlin über die Geschichte und die Hinterlassenlassenschaften der "Wismut AG", die 40 Jahre lang in Sachsen und Thüringen in immensem Ausmaß Uran für die Sowjetunion förderte. Zu Beginn beschrieb der Referent auch die geologische Situation und die Entstehung der Uranlagerstätten im Rahmen der variskischen Gebirgsbildung und der späteren Verlagerung des Uranerzes in jüngere Sandsteine.
Auch nach 16 Jahren Sanierungsarbeit (mit über 6 Mrd. € eingesetzten Bundesmitteln) gibt es noch immer Probleme mit der Kontamination großer Flächen. Durch aufsteigendes Bodenwasser sind zudem bereits sanierte Flächen wieder von Schädigung bedroht. Prof. Büchels Arbeitsgruppe arbeitet in diesem Zusammenhang vor allem zu bio-geologischen Verfahren zur Bodensanierung, die Mikroorganismen und den Pflanzenwuchs zur Eliminierung von Schadstoffen und zur Stabilisierung der ökologischen Situation nutzen.
Die Veranstaltung war gemeinsam von ScheringStiftung und GeoUnion organisiert worden, als ein weiterer Beitrag der Geowissenschaften zur Ausstellung Pechblende (Kapitel 1) der Künstlerin Susanne Kriemann, die noch bis 5. Juni im Projektraum der Schering Stiftung zu sehen ist.
Im Zusammenhang mit der Veranstaltung gab es außerdem zwei Rundfunkinterviews mit Georg Büchel, für das inforadio des RBB (mit Thomas Prinzler, Sendetermin: 29. Mai) sowie für RBB-Kulturradio.
Einen kurzen Bericht über das gesamte Projekt finden Sie hier.