Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie, Fernerkundung und Geoinformation

Unebenheiten industriell gefertigter Materialien im Mikrometer-Bereich sind genauso Gegenstand der Wissenschaftszweige Fernerkundung und Photogrammetrie wie die Kartierung der Kraterlandschaften auf dem Mars - und der ist an seiner nächsten Position immerhin 554 Millionen Kilometer von der Erde entfernt.

In den Achtziger Jahren des 19. Jahrhunderts begannen Wissenschaftler, die Möglichkeiten der Photographie zur Vermessung und Kartierung von Bergflanken, Gletschern und Gebäudefassaden zu nutzen. So gründete sich bereits 1909 in Jena die "Deutsche Gesellschaft für Photogrammetrie" zur Pflege und Förderung der wissenschaftlichen und angewandten Photogrammetrie zur Lösung von Aufgaben im Vermessungswesen, in der Kartographie, dem Bauwesen, dem Bergbau, der Industrie und in anderen Gebieten zur berührungsfreien Vermessung. Als Organ der Gesellschaft erschien 1926 mit "Bildmessung und Luftbildwesen" die älteste photogrammetrische Fachzeitschrift der Welt.

Mit dem Fortschritt in der Luft- und Raumfahrt, aber auch in der Computertechnik bedienen sich die Fachleute zunehmend neuer, digitaler Methoden, die das Aufgabengebiet der Fernerkundung begründete und die das gesamte Meßwesen wesentlich beeinflußten. Fernerkundung als indirektes Beobachtungsverfahren vermittelt uns Informationen über Objekte, die eine berührungsfreie Auswertung und Vermessung erlauben.

Der Fernerkundler nutzt inzwischen nicht nur das sichtbare Licht; elektromagnetische Wellen des Infrarot- und UV-Bereiches gehören genauso zu den Werkzeugen der Wissenschaftler wie Radarstrahlung, Schallwellen (Sonar) und Schwerefelder (Gravimetrie). Ihre Anwendung ist in den Geowissenschaften, der Land- und Forstwirtschaft, der Landschaftsplanung, der Umweltüberwachung, der Materialprüfung und der Archäologie nicht mehr wegzudenken. Der wachsenen Bedeutung dieser modernen Verfahren trägt die Gesellschaft Rechnung und nimmt die neue Fachrichtung 1976 als "Deutsche Gesellschaft für Photgrammetrie und Fernerkundung e.V." (DGPF) in ihren Namen auf. Seit 1996 ist auch die Pflege des Geoinformationswesens in der Satzung festgehalten.

Informations- und Erfahrungsaustausch sind das Rückgrat der DGPF. Deshalb werden in der Zeitschrift der Gesellschaft "Photogrammetrie - Fernerkundung - Geoinformation" (PFG) sechs Mal jährlich Neuigkeiten aus den Arbeitsgebieten publiziert. Zahlreiche Arbeitskreise bieten Raum für intensive Auseinandersetzung an der Forschungsfront, deren Erkenntnisse in Rundbriefen weitergegeben werden. Darüber hinaus wurde 1981 die Wissenschaftlich-Technische Jahrestagung eingeführt. Zu diesen Anlässen wird ein aktuelles Thema aufgegriffen und in Vorträgen eingehend beleuchtet. Die Manuskripte stehen den Mitgliedern in der Schriftenreihe "Publikationen der Deutschen Gesellschaft für Photogrammetrie und Fernerkundung" zur Verfügung.

 
 
 
 
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