Mal was anderes: Ästuare

25.03.2019

"Astuar" ist ein Begriff aus Geomorphologie und Hydro(geo)logie, aber so richtig wichtig wird er in der Gewässerökologie, was auch beim "Gewässertyp des Jahres 2019" zum Ausdruck kommt.

Das Umweltbundesamt hat den großen Nordseeästuar zum Gewässertyp des Jahres 2019 erkoren. Damit soll auf die besondere Bedeutung, aber auch die Bedrohung dieses einzigartigen Gewässertyps hingewiesen werden.

Ästuare sind große, meist trichterförmig erweiterte Flussmündungen unter dem Einfluss der Gezeiten, d.h. mit Tidenhub. Durch den permanenten Wasserdurchfluss – und weil der Ebbstrom verstärkt durch die Flussströmung wasserreicher und schneller ist – wird in den Ästuaren im Gegensatz zum Delta die Sedimentation weitgehend verhindert. Ein charakteristisches Brackwasser entsteht und eigentlich werden die Ästuare durch den hydrologischen Prozess beständig durchgespült und gereinigt. 

Der Ausbau zu Schifffahrtsstraßen, Eindeichungen für den Hochwasserschutz, Sperrwerke in den Nebenflüssen und die Landgewinnung haben bei den deutschen Nordseeästuaren zu einem stetigen Rückgang der Überflutungsflächen an den Flanken der Ästuare geführt. Die Fahrrinnen der Ästuare werden durch Baggerungen und Steinschüttungen an den Ufern den ständig größer werdenden Schiffen angepasst. Die Nähr- und Schadstoffe, die Elbe, Ems und Weser mit sich führen, beeinträchtigen die Wasserqualität. Dies bedroht die Habitate der oft ganz besonders an die brackigen und geomorphologisch unsteten Ästuarbedingungen angepassten Lebewesen dieser Lebensräume.

Mehr dazu hier: https://www.umweltbundesamt.de/presse/pressemitteilungen/gewaessertyp-des-jahres-2019-das-grosse

 
 
 
 
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