Das Gestein des Jahres 2015: der Gneis

07.01.2015

Gestein des Jahres dieses Mal: ein Metamorphit (Umwandlungsgestein)

Acasta-Gneis, eines der ältesten Gesteine der Erde (Quelle: Naturhistorisches Museum Wien, Foto: Pedroalexandrade; Wikimedia Commons)

Den Gneis erkennt man an seiner auffälligen Streifung aus Schichten von häufig dunklen plättchenförmigen Glimmermineralen, die sich mit hellen Lagen von Feldspäten und glasigen Quarzkristallen abwechseln. Diese Streifung kann geradlinig parallel oder auch wellig-gefaltet verlaufen. Eine derartige Parallelausrichtung entsteht, wenn sich Kristalle unter Druck senkrecht zur Druckrichtung ausrichten und weiterwachsen

Neben den genannten Mineralen können auch Granate, Amphibole (Hornblenden) und andere Nebengemengteile auftreten. „Umfließen“ die feinkörnigen Minerale größere Mineraleinsprenglinge, spricht man auch von „Augengneis“.

Gneise kann man unter den ältesten Gesteinen der Erde finden, wie z.B. die auf 3,8 Milliarden Jahre datierten Isua-Gneise aus Grönland oder den etwa 4 Milliarden Jahre alten Acasta-Gneis in Kanada. Gneise treten weltweit auf, in Deutschland häufig auch als eiszeitliches Geschiebe an norddeutschen Küsten oder im norddeutschen Tiefland.

Dorthin wurden sie zusammen mit anderen Gesteinen durch die Gletscher und Schmelzflüsse der letzten Eiszeit aus Skandinavien verfrachtet. Als fest anstehendes Gestein trifft man ihn in Gebieten an, wo tiefe Gebirgsstockwerke durch Erosion freigelegt wurden, also in den bereits genannten alten Gebirgszonen in Kanada, Grönland oder Skandinavien, aber auch im Erzgebirge, im Schwarzwald, im Fichtelgebirge, im Oberpfälzer und im Bayerischen Wald sowie in den Alpen.

In Deutschland wurde der Gneis vor allem als gut spaltbarer und hochfester Bau- und Werkstein für Mauern und Gebäudefundamente geschätzt. So ist beispielsweise die Sankt-Annenkirche in Annaberg-Buchholz komplett aus Gneis erbaut. Heutzutage wird Gneis eher als Splitt und Schotter für Anwendungen im Hoch-, Tief- und Straßenbau aufbereitet. Weltweit – vor allem in  Skandinavien, Brasilien, Indien und den Alpenländern – werden besonders schön texturierte oder farbige Gneise als Rohstoff für die Produktion von Naturstein-Platten abgebaut.

Weiteres unter http://www.geoberuf.de/index.php/137-news/337-ein-fall-fuer-sherlock-holmes-der-gneis-als-gestein-des-jahrs-2015.html

Ganz zauberhaft lyrisch auch diese zwei Nachrichten zu einem besonderen Exemplar:

http://www.lbeg.niedersachsen.de/aktuelles/pressemitteilungen/titel-130505.html

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Gestein-des-Jahres-Ein-Preis-fuer-Gneis

 
 
 
 
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