Das Gestein des Jahres 2014: Der Phonolith

10.01.2014

Ein Gestein für die Ohren? – Das Gestein des Jahres 2014: ein klangvoller Vulkanit

Phonolith-Säulen im Steinbruch Rupsroth (F.C. Nüdling Basaltwerke GmbH & Co. KG), Gemeinde Hilders, Landkreis Fulda, Hessen

Schon gehört? Als Gestein des Jahres 2014 haben der Berufsverband Deutscher Geowissenschaftler (BDG) und die Deutsche Gesellschaft für Geowissenschaften (DGG) den Phonolith ausgewählt. Der Name bedeutet "Klingstein" (griech.: phon = Klang, lithos = Stein). Und tatsächlich geben dünne Platten aus Phonolith beim Anschlagen mit dem Hammer einen hellen Klang von sich. Der Phonolith wird deshalb auch zum Bau von Lithophonen – Instrumenten ähnlich dem Xylophon, nur mit Stein- anstelle von Holzstäben – verwendet.

Phonolithe sind alkalireiche vulkanische Gesteine von meist graugrüner Farbe. Sie bestehen hauptsächlich aus Feldspäten (v.a. Sanidin, Hochtemperatur-Alkalifeldspat) und sogenannten Feldspatvertretern wie z.B. dem Nephelin.

Die Vorkommen von Phonolith sind in Mitteleuropa an die Gebiete mit tertiärem, also jüngerem Vulkanismus gebunden. In Deutschland sind Phonolithe deshalb in der Rhön (Milseburg bei Kleinsassen, Steinwand bei Poppenhausen), im Hegau (Hohentwiel), in der Eifel, im Kaiserstuhl und in den vom Eger-Rift beeinflussten Gebieten im Erzgebirge (Hammerunterwiesenthal) und in der Oberlausitz (Zittauer Gebirge) zu finden.

Als Vulkangesteine sind Phonolithe häufig mit basaltischen Gesteinen vergesellschaftet. Das phonolithische Magma ist allerdings zähflüssiger, so dass sich eher Staukuppen und Schlotfüllungen anstelle von Lavaströmen ausbilden. Besonders auffällig ist dieser morphologische Unterschied in der Rhön zu beobachten, wo die Basalte große Flächen ausgebildet haben (Lange Rhön), die Phonolithe dagegen als freigelegte Vulkanschlote erscheinen (Kuppenrhön).

Die Nutzung des Gesteins ist meist auf die Verwendung als Schotter und Splitt beschränkt. In geringem Umfang sind jedoch auch Werksteine (z.B. Grabsteine) daraus gefertigt worden. Außerdem findet das Gestein teilweise als Zuschlagstoff für die Glas- und Baustoff- sowie die Futtermittelindustrie Verwendung. Eine etwas außergewöhnliche Nutzung von Phonolith erfolgt in Bötzingen am Kaiserstuhl, wo Phonolith als Rohstoff für anorganischen Fango verwendet wird.

Die vollständige Pressemitteilung finden Sie hier.

Die öffentliche Präsentation des Phonoliths als Gestein des Jahres 2014 wird im Verlauf des Jahres zu verschiedenen Anlässen an unterschiedlichen Orten stattfinden. Wir informieren Sie!

 
 
 
 
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